Vorteile von PV-Anlagen auf älteren Gebäuden
Eine eigene Photovoltaikanlage auf einem älteren Gebäude hat zunächst einmal ähnliche Vorteile wie auf einem neueren Haus: Sie machen sich unabhängiger vom unberechenbaren Energiemarkt, schützen sich vor ausufernden Strompreisen und tragen zudem aktiv zum Klimaschutz bei. Gleichzeitig sorgt eine PV-Anlage für eine deutliche Wertsteigerung Ihrer Immobilie, da das Gebäude durch eine PV-Anlage attraktiver und moderner wird.
Eigenverbrauch und Herausforderungen bei älteren Gebäuden
Eine Photovoltaikanlage lohnt sich besonders, wenn der Eigenverbrauch eines Haushalts besonders groß ist. Wird selbst erzeugter Strom direkt genutzt, sinkt die Stromrechnung. Der Preis für gekauften Strom liegt oft bei 30–40 Cent pro Kilowattstunde, während die Einspeisevergütung für überschüssigen Strom meist nur 8–12 Cent beträgt. Je mehr Strom Sie also selbst verbrauchen, desto größer ist die Ersparnis.
Einfache Maßnahmen zur Erhöhung des Eigenverbrauchs sind der Einsatz von zeitgesteuerten Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen oder Geschirrspülern. Der Eigenverbrauch ist aber natürlich besonders hoch, wenn energieintensive Geräte im Haushalt genutzt werden. Hierzu zählen beispielsweise E-Autos, die mit dem Solarstrom geladen werden können. Auch der Betrieb einer Wärmepumpe für Heizung oder Warmwasser sorgt für einen hohen Eigenverbrauch, da die Wärmepumpe konstant Strom benötigt. Während in Neubauten eine Wärmepumpe oft sinnvoll ist, gilt sie in älteren Gebäuden häufig als problematisch, z. B. wegen schlechter Dämmung oder niedriger Heizkörpertemperaturen. Doch lohnt sich eine PV-Anlage auch dann, wenn in dem alten Gebäude eine Wärmepumpe nicht infrage kommt?
Rentabilität von PV-Anlage auch ohne Wärmepumpe steigern
Ein geringer Eigenverbrauch kann die Rentabilität einer Photovoltaikanlage stark beeinflussen. Ohne Wärmepumpe wird deutlich weniger Strom selbst verbraucht, wodurch mehr Energie ins Netz eingespeist wird, für die dann wesentlich schlechter bezahlt wird als der Wert des eingesparten Stroms eigentlich ist.
Um die Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage trotzdem zu verbessern, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die auch in älteren Gebäuden problemlos umgesetzt werden können:
Batteriespeicher: Ein Batteriespeicher ermöglicht es Ihnen, Ihren überschüssigen Solarstrom zu speichern und in den Abend- oder Nachtstunden zu nutzen, wenn die PV-Anlage keinen Strom produziert. Dadurch steigt der Eigenverbrauch an.
Zeitgesteuerter Einsatz energieintensiver Geräte: Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen, Geschirrspüler oder Trockner können gezielt tagsüber betrieben werden, wenn die PV-Anlage die höchste Leistung erzielt. Smarte Steuerungssysteme können diese Prozesse sogar automatisieren. In Kombination mit einem Batteriespeicher ist das noch effektiver.
E-Mobilität: Dass Sie in einem alten Gebäude E-Bikes oder E-Autos laden können, ist bei einer geeigneten Elektroinstallation meistens ebenfalls möglich. In Kombination mit einer PV-Anlage und einem Batteriespeicher können Sie kostengünstig und umweltfreundlich Ihre Mobilität sichern.
Besonders wichtig bei Altbauten: Technische Voraussetzungen prüfen
Um eine Photovoltaikanlage auf einem älteren Gebäude zu installieren, ist vorab eine gründliche Prüfung der technischen Voraussetzungen notwendig:
Dachbeschaffenheit: Das Dach ist die Basis jeder Photovoltaikanlage und muss stabil genug sein, um die zusätzliche Last der Solarmodule zu tragen. Besonders bei älteren Gebäuden ist eine Überprüfung der Tragfähigkeit entscheidend, da die Dachstruktur durch Alter oder frühere Umbauten geschwächt sein kann. Zudem muss das Material unter die Lupe genommen werden, weil Dächer aus Ziegeln, Metall oder Schiefer unterschiedliche Anforderungen an die Befestigungssysteme haben. Zu guter Letzt muss auch noch die Neigung und Ausrichtung begutachtet werden. Die ideale Dachneigung liegt zwischen 30–35 Grad, sie kann aber durch spezielle Montagesysteme noch etwas korrigiert werden. Eine Ausrichtung nach Süden sorgt zwar für den größten Ertrag, Ost- und Westdächer können aber ebenfalls genutzt werden.
Statik: Eine statische Prüfung stellt bei älteren Gebäuden sicher, dass das Dach die zusätzliche Belastung durch die Solarmodule und die Montagesysteme aushalten kann. Diese Prüfung sollte von einem Fachexperten durchgeführt werden, um mögliche Schwachstellen wie morsche Balken oder instabile Konstruktionen zu identifizieren. Bei Bedarf können Verstärkungsmaßnahmen durchgeführt werden, um die Sicherheit zu gewährleisten. So ist die Montage einer PV-Anlage auf den meisten Dächern möglich.
Verkabelung und Anschluss: Eine Photovoltaikanlage erfordert eine zuverlässige elektrische Infrastruktur im Gebäude. Deshalb muss in älteren Gebäuden unbedingt die Elektroinstallation überprüft werden. Gegebenenfalls müssen alte Zählerkasten mit modernen Zählern und einer geeignete Absicherung ausgestattet werden, um den Solarstrom ins Netz einzuspeisen oder für den Eigenverbrauch zu verwenden. Zudem muss die Verkabelung zwischen Dach und Wechselrichter sowie dem Stromanschluss stimmen. In älteren Gebäuden kann es notwendig sein, veraltete Leitungen oder Systeme zu ersetzen.
Verschattung: Wie bei allen Häusern gilt auch bei älteren Gebäuden, dass Schatten von Bäumen, Nachbargebäuden oder Schornsteinen die Effizienz einer Photovoltaikanlage erheblich reduzieren können. Eine Verschattungsanalyse hilft die Auswirkungen zu bewerten und die Module optimal zu platzieren oder moderne Technologien wie Leistungsoptimierer einzusetzen, um den Ertrag bei partieller Verschattung zu erhöhen.
Besondere Herausforderungen bei älteren Gebäuden
Denkmalschutz: Bei denkmalgeschützten Gebäuden gelten strenge Auflagen, die das historische Erscheinungsbild schützen sollen. Trotzdem gibt es Möglichkeiten, PV-Anlagen unauffällig zu integrieren, beispielsweise durch angepasste Module oder Montagesysteme.
Dachsanierung: Wenn das Dach instabil oder stark beschädigt ist, muss es vor der Installation der PV-Anlage saniert werden, um die Sicherheit zu gewährleisten. Eine professionelle Prüfung der Dachbeschaffenheit zeigt, ob eine Sanierung erforderlich ist und welche Maßnahmen nötig sind.
Integration moderner Technik: Ältere Stromnetze in Gebäuden sind oft nicht für die Einspeisung von Solarstrom ausgelegt und müssen entsprechend modernisiert werden. Der Einsatz von intelligenten Wechselrichtern und Batteriespeichern kann dabei helfen, die Technik effizient anzupassen.
Rentiert sich eine Photovoltaikanlage auf einem Altbau?
Ob sich eine Photovoltaikanlage auf älteren Gebäuden lohnt, hängt also von verschiedenen Faktoren ab. Neben den Kosten für die Planung und Installation der PV-Anlage können bei älteren Gebäuden zusätzliche Kosten für die Prüfung der Statik, erforderliche Dachsanierungen oder die Modernisierung der Elektroinstallation hinzukommen, die in die Gesamtplanung einfließen müssen. Auch können Zusatzkosten anfallen, wenn auf spezielle Komponenten zurückgegriffen werden muss, um dem Denkmalschutz gerecht zu werden.
Die Amortisationszeit einer PV-Anlage hängt vom Eigenverbrauch, der Größe der Anlage und den laufenden Betriebskosten ab. Im Durchschnitt rechnet sich eine Anlage in 10 bis 15 Jahren, wobei die Lebensdauer moderner Systeme bei mindestens 25 Jahren liegt. Ist der Eigenverbrauch nicht so hoch, weil beispielsweise keine Wärmepumpe in dem alten Gebäude installiert werden kann, oder ist eine Dachsanierung notwendig, verlängert sich gegebenenfalls die Amortisationszeit.
Trotz aller Einwände bietet eine PV-Anlage aber auch auf einem älteren Gebäude ein langfristiges Einsparpotenzial. Abgesehen davon machen Sie sich mit einer PV-Anlage immer weitestgehend unabhängig von Strompreiserhöhungen und tragen aktiv zum Klimaschutz bei. Gerade bei älteren Gebäuden ist dafür eine sorgfältige Planung entscheidend. Wilms Solar berät Sie gern.